Historisches des Heimat- und Schützenvereins Strümp 1865 e.V.
mit Anteil des AVB 1922

Von 1953 bis zum Jahre 1980 hatte der Verein eine eigene Artillerieabteilung, die zunächst aus etwa 25 Artilleristen bestand. Chef und Gründer der Artillerie war bis 1975 das Vorstandsmitglied Ernst Kerp. Sein Nachfolger wurde Peter Rohm. Die Abteilung beteiligte sich am Festzug in der Regel mit zwei Geschützen mit Protzen, die mit je 4 (Kaltblut-) Pferden bespannt waren. Die Geschütze gehörten dem Artillerieverein Büderich. Die Abteilung hat sich 1980 wegen Tod und Überalterung aufgelöst.
Danach beteiligte sich der Artillerie-Verein Büderich bei den Schützenfesten neben den Geschützen auch mit den notwendigen Artilleristen.
(Quelle HSV Strümp 1865 e.V. - Homepage)

 


In der Zeit von 1950 bis 1959 entlieh die Artillerie Kapellen beim AVB 1922 2 Geschütze.

Dieses Foto und die Info wurde dankenswerter Weise von Kapellen zur Verfügung gestellt.


 

Historisches aus dem Jahre 1929

 

 

Büderichs Überlebenskampf

 

VON NORBERT STIRKEN

Meerbusch (RP) Vor 80 Jahren behauptete die Gemeinde Büderich erfolgreich ihre Selbstständigkeit. Der große Nachbar Düsseldorf hatte es 1929 auf die Böhlerwerke und den Villenvorort Meererbusch abgesehen.

 

 

Büderich. Die schwere Artillerie des Büdericher Schützenwesens stellte sich vor 80 Jahren auf den Rheindamm bei Mönchenwerth und feuerte 101 Schuss Salut Richtung Düsseldorf. Mit dieser martialischen Geste, Glockengeläut und einem Platzkonzert des Tambourcorps feierten die Büdericher 1929 die erfolgreiche Abwehr der Eingemeindungswünsche Düsseldorfs.

 

In den Büdericher Heimatblättern von 1966 erinnerte Matthias Graf von Schmettow an aufregende Zeiten für die Gemeinde. Die Wellen des Kampfes um die Unabhängigkeit von der späteren Landeshauptstadt schlugen damals bis nach Berlin. Der Reichstags-Vizepräsident Thomas Esser hatte Verwandte in Büderich. Er war daher mit den dortigen Verhältnissen vertraut und setzte seine Verbindungen für die Gemeinde ein.

Schon während des Ersten Weltkriegs meldete Düsseldorf Ansprüche auf die Eingemeindung

der Böhler-Edelstahlwerke und des Villenvorortes Meererbusch an. Beides seien quasi Düsseldorfer Dependancen. Der Expansionswunsch bezog auch Lank-Latum und Nierst mit ein. Das Territorium sollte von emissionsstarken Industrieansiedlungen frei gehalten werden, damit keine schlechte Luft die im Rechtsrheinischen lebenden Menschen belästigt. Die Konzentration der Anstrengungen lag aber auf der Eingemeindung Büderichs. Doch die Düsseldorfer hatten die Rechnung ohne die Büdericher gemacht.

In einer Bürgerversammlung im Gasthof Peter votierten sie einstimmig für ihre Selbstständigkeit im Kreis Neuss. Punkt für Punkt widerlegten sie die Behauptungen der Großstadt-Politiker. Insbesondere der Journalist Gottfried Stoffers ging die Sache methodisch an. Von den 55 Familien in Meererbusch orientierten sich lediglich 18 nach Düsseldorf. Böhler erklärte: "Das hiesige Werk ist bei seiner Gründung mit Absicht außerhalb der Großstadt angelegt worden, und es ist nach wie vor das Bestreben der Firma, im Gemeindeverband Büderich zu verbleiben."

Die Industrie und Handelskammer Neuss und der Bauernverband sprachen sich ebenso eindeutig für den Fortbestand Büderichs aus. Sogar im Rosenmontagszug in Düsseldorf fand die Thematik ihren Niederschlag. Ein Mottowagen trug die Worte "Rettet das Deutsche Dorf!" Am Ende siegten die Büdericher Argumente. Das "Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes" passierte 1929 nach dritter Lesung den Landtag.

Büderich wehrte die Eingemeindungswünsche ab, übertrug fast 5500 Quadratmeter östlich des Böhlerwegs mit Teilen der Rheinischen Kampferfabrik und der Firma Matthes Fischer an die Stadt Düsseldorf und bekam im Gegenzug Flächen, auf denen die Hälfte des Verwaltungsgebäudes von Böhler, die Technische Direktion, die Versuchsanstalt und ein Laboratorium standen. Nur die Garage und der Vorplatz blieben in der späteren Landeshauptstadt.

 



Bilder "Damals"


"Wir suchen weiterhin historisches Bildmaterial“